Halbzeit – die Hinserie ist geschafft: Unsere Kampfmannschaft steht nach 13 gespielten Runden auf dem dritten Tabellenplatz und im Wälder-Cup-Finale gegen den FC Egg. Im VFV-Cup musste man sich leider bereits verabschieden – man verlor im Elfmeterschießen gegen den SC Hatlerdorf. Mit 24 Punkten fehlen elf Punkte auf Tabellenführer Riefensberg und ein Punkt auf den Tabellenzweiten aus Alberschwende. Hinter unserer Kampfmannschaft sind der FC Schlins und der SC Fussach platziert, beide mit jeweils 21 Punkten, wobei Fussach am Wochenende noch das Nachtragsspiel gegen den FC Schwarzenberg zu bestreiten hat. So die Ausgangslage – Zeit also für ein Resümee.
Neue Gesichter und neue Verantwortungen
Nachdem man in der vergangenen Saison knapp am Aufstieg gescheitert war, will man dieses Jahr endlich zurück in die Eliteliga. Als Ziel wurde die Meisterschaft ausgerufen – im Wissen, dass im Sommer doch ein größerer Umbruch stattgefunden hatte. FC-Legende Andreas Bechter hatte seine Karriere beendet, ebenso wie Philipp Hörmann. Thomas Dorner und Idiano Lima verließen den Verein in Richtung Eliteliga, David Bär zog es für sein Masterstudium nach Wien. Somit hatten fünf Leistungsträger den Verein verlassen, was unsere neue sportliche Führung rund um Philipp Hörmann zum Handeln zwang.
Mit Yannick Alber und Aleksandar Umjenovic wurde gleich doppelt im Sturmzentrum nachgelegt, Petros Fink kehrte von Altach nach Andelsbuch zurück und Evandro Tancini sollte die Abwehrzentrale verstärken. Bei den Neuzugängen bewies unsere sportliche Führung das ein oder andere Mal ein goldenes Händchen – die neue Doppelspitze rund um Alber und Umjenovic funktioniert und netzte jeweils sechsmal. Petros Fink gelang es nach kleineren Startschwierigkeiten, seine Qualitäten wieder auf den Platz zu bringen. Königstransfer ist jedoch Evandro Tancini, der sich zum Anker in der Andelsbucher Defensive entwickelte.
Die Neuzugänge sind also eingeschlagen, doch auch einigen Eigenbauspielern gelang der nächste Entwicklungsschritt. Mit Rene Vogt und Balthasar Köß standen zeitweise zwei junge Andelsbucher zusammen auf der Doppelsechs, David Kohler brillierte erneut als Allzweckwaffe – ob von Beginn an oder als Joker – und Simon Erath machte einen sichtbaren Sprung nach vorne, wodurch er in dieser Saison zu einem wichtigen Kadermitglied aufgestiegen ist. Zusätzlich sammelten neue Gesichter wie Mert Gür, Barnabas Feurstein und David Simeoni ihre ersten Minuten im Eins.
Eine holprige Hinrunde, geprägt von Rückschlägen
Kommen wir zur Saison, die im Großen und Ganzen recht ordentlich verlaufen ist. In 13 Partien gelangen der von der Thannen-Elf sieben Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen. Gerade zu Beginn musste sich die neu zusammengestellte Mannschaft erst finden – in den ersten drei Partien gelang nur ein Sieg, zweimal musste man sich geschlagen geben.
Neben einem gebrauchten Start hatte unsere Mannschaft auch mit langwierigen Ausfällen zu kämpfen: So riss sich Bruno Lovisaro bereits in der dritten Runde das Kreuzband, einige Wochen später erwischte es dann auch Kapitän Maximilian Meusburger am neunten Spieltag an der Schulter. Ohne die beiden war Coach Rene von der Thannen dazu gezwungen, sein gesamtes Mittelfeldzentrum zu ersetzen. Unter diesen Umständen kam es zum vorübergehenden Comeback von Philipp Hörmann, später – als sich jener ebenfalls verletzte – zum Comeback von Andreas Bechter. Auch die Kapitänsbinde von Maximilian Meusburger musste vorübergehend neu vergeben werden. Diese Ehre hatte Marcelo Theisen, der dieser Aufgabe sichtlich gewachsen war und mit starken Leistungen voranging.
Trotz des Ausfalls von Bruno Lovisaro begann die stärkste Phase der Saison ab Spieltag 4 – man gewann fünf der nächsten sechs Spiele. Das neue System wirkte eingespielt, die Zahnräder griffen ineinander, das Team trat selbstbewusst und widerstandsfähig auf. In Runde 9 verletzte sich dann Maximilian Meusburger, was im Nachhinein wohl ein Grund für den leichten Leistungsknick in den darauffolgenden Wochen war.
Eine weitere Liste an Verletzten setzte der Mannschaft sichtlich zu – in den letzten vier Partien gelang lediglich ein Sieg, zwei Remis und eine Niederlage – zu wenig für die Ambitionen des Vereins.
Anspruch und Wirklichkeit
Schlussendlich steht der dritte Tabellenplatz. Gerade gegen Ende ließ man einige Big Points liegen, auch die Leistungen der Mannschaft waren nicht mehr dieselben wie zur Mitte der Saison. Trotz starker Auftritte einzelner Spieler waren die Ausfälle von Maximilian Meusburger und Bruno Lovisaro schwer zu kompensieren. Spieler, die deren Rollen übernahmen, fehlten wiederum an anderer Stelle. Durch weitere Verletzungen war man gezwungen, Spieler wie Philipp Hörmann oder Andreas Bechter aus dem Fußballruhestand zu holen. Trotz der schmerzhaften Ausfälle gab es aber auch einige Learnings – seien es junge Spieler, die mehr Verantwortung übernommen haben, oder Marcelo Theisen, der als vorübergehender Kapitän mit starken Leistungen voranging.
Das Ziel „Meisterschaft“ wird nur noch zu erreichen sein, wenn Riefensberg einige Punkte liegen lässt. Auch wenn der Tabellenführer enteilt scheint: Durch die Gründung der Arlbergliga werden dieses Jahr vier Teams aus der Vorarlbergliga in die Eliteliga aufsteigen. Bei einem möglichen Abstieg von Austria Lustenau oder Schwarz-Weiß Bregenz wären es immer noch drei Teams pro Vorarlberger Amateurliga.
Kann man die Leistungen der Hinserie wiederholen, ist der Aufstieg also möglich. Um nochmals ganz oben anzuklopfen, bedarf es jedoch einer Leistungssteigerung – und eines kleinen Quäntchens Glück. Doch wenn die letzte Saison eines gezeigt hat, dann, dass erst am Ende abgerechnet wird.





